Das Gebrüder Heinrichstift wurde von 1897 bis 1899 vom Baumeister Otto Techow erbaut. Die Luckenwalder Unternehmer, die Gebrüder Heinrich, hatten für ihre Fabrikarbeiter einen Altersruhesitz in Form einer Stiftung geschaffen.
Bis 2001 wurde es vornehmlich als Alten- und Pflegeheim genutzt. Dann musste diese Nutzung aufgegeben werden, da in diesem alten, denkmalgeschützte Gebäude nicht mehr nach modernen Gesichtspunkten die Altenpflege betrieben werden konnte. Der fehlende Fahrstuhl, die fehlende Barrierefreiheit und der mangelnde Brandschutz waren mit dem Denkmalschutz nicht mehr zu vereinbaren. Der damalige Betreiber hat die Konsequenzen daraus gezogen und in unmittelbarer Nachbarschaft ein neues modernes Alten- und Pflegeheim erbaut.
Nachdem das Heinrichstift zu den vier wichtigsten Kulturdenkmalen von Luckenwalde gehört, suchte die Stadt Luckenwalde lange Zeit nach einer Verwendung, die das Denkmal nicht dem Verfall preisgibt, sondern es neu erstrahlen lässt.
Durch den langen Leerstand hat das Gebäude sehr gelitten. Aufgrund von schlechter Belüftung und fehlender Beheizung hat sich relativ schnell der Hausschwamm im Untergeschoss bis hoch zum Erdgeschoss verbreitet. Die beschädigten Bauteile wurden entfernt und eine Schwammsanierung vorgenommen.
Der Baden Württemberger Unternehmer Werner Weng hat das Gebäude 2012 erworben und zunächst die Leerstandsschäden und die Hausschwammschäden beseitigt. Ebenso konnte das Dach notdürftig abgedichtet werden, um den über 100 jährigen Dachstuhl nicht zu gefährden.
Für das Gebäude wurde nach einer neuen Verwendung gesucht. So wurde u.A. ein Internat, ein Skaterhotel oder Business Gebäude in Bedracht gezogen. Bei der Planung stellte man fest, dass das Gebäude schon 1899 ein sehr modernes Gebäude war, mit Zentralheizung, fließendem Wasser und Gasbeleuchtung. Es wurde von dem Architekten Techow als Ort der Begegnung nach dem Vorbild von Familstere und Homegarth geplant.
Das Gebäude wurde wieder ein Ort der Begegnung. Die großen, breiten Flure, das sehr geräumige Haupttreppenhaus waren dafür gedacht, dass man sich begegnen musste. Um diese Vorteile der damaligen Architektur zu nützen entstand das Wohnkonzept 50life.
Zunächst wurde das Gebäude von Grund auf denkmalgerecht saniert. Die Elektroinstallation wurde komplett erneuert werden, da zum großen Teil noch Aluminium Leitungen verbaut waren. Auch Heizung und Sanitär wurden komplett erneuert. Für die neue Verwendung sind Gemeinschafts-einrichtungen geschaffen worden. Der Dachraum wurde zu Maisonette Wohnungen ausgebaut, das Gebäude weitgehendst barrierefrei gestaltet, ein Fahrstuhl eingebaut und die Schwachstellen in der Wärmedämmung denkmalverträglich beseitigt.